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17. September 2010

Selbstverwaltetes HaK muss erhalten werden!

Zur neu entfachten Diskussion um die Zukunft des Jugendzentrums in Bad Segeberg und die Streitfrage der autonomen Selbstverwaltung erklärt Christian Möller für den Ortsverband der LINKEN: „Es ist genau das eingetreten, was schon im Januar abzusehen war. Die Stadtfraktionen spielen auf Zeit und sehen einer Schließung des HaKs zum Jahresende mit Gelassenheit – im Falle der CDU eher mit offener Schadenfreude – entgegen.“

Bei einer Sitzung des Sozialausschusses am 25. Januar hatte der HaK-Vorstand bei der Vorstellung seines Konzeptes bereits unmissverständlich klargemacht, dass die ehrenamtliche Jugendarbeit des HaKs nur durch die Selbstverwaltung funktioniere. „Wenn Herr Schönfeld nun erklärt, dass ‚jahrelanges Nichtfunktionieren der Selbstverwaltung nicht gerade für eine Fortsetzung qualifiziere', so ist dies eine Frechheit. Man kann dem Jugendzentrum nicht zuerst mit einem willkürlichen Veranstaltungsverbot die finanzielle Existenzgrundlage entziehen und dann beklagen, dass es seitens der Jugendlichen an Verwaltungsfähigkeiten mangele. Ohnehin legt das HaK großen Wert auf finanzielle Unabhängigkeit von der Stadt und letztlich kann sich ein Kulturzentrum im Wesentlichen nur von Eintritts- und Getränkepreisen finanzieren. Es ist die Stadtvertretung, die ihren ‚Versprechungen nicht nachgekommen' ist“, so Möller weiter. „Ohne konstruktive Vorschläge zu bringen, wird die ehrenamtliche Arbeit der Jugendlichen immer wieder kritisiert. Wenn es aber um die Einsparung von Personal im Gesundheits- und Pflegebereich geht, kann man sonst gar nicht laut genug nach dem Ehrenamt rufen.“

Die Jugendlichen sind unter gewissen Bedingungen durchaus zu einem Umzug bereit, wenn ein geeigneter Ort gefunden wird und sie ihr eigenes Konzept und das kulturelle Angebot, das längst über die Kreisgrenzen hinaus etabliert und beliebt ist, kostendeckend fortführen können. „Wenn man sie stattdessen aber vor die Wahl ‚Ende der Selbstverwaltung oder Abriss' stellt, so ist das blanke Erpressung und zeigt erneut, dass eine autonome Jugendkultur nicht in das bürgerliche Weltbild vieler StadtpolitikerInnen passt und das HaK einzig als unbequemer Stör- und Kostenfaktor betrachtet wird.“

Immer wieder wurde nach Gründen für die vorzeitige Schließung gesucht, sei es die angebliche Verstrickung mit der FAU oder die brandschutzlichen Mängel, die sich ebenfalls zur großen Enttäuschung der CDU als nicht existent erwiesen haben.
„Zum diesjährigen 10. Geburtstag des HaKs mit der Abrissbirne zu drohen ist ein Schlag in die Gesichter derjenigen, die dort seit Jahren viel Zeit und Arbeit investiert haben. Bis ein alternativer Standort gefunden wird, muss der Pachtvertrag verlängert werden, so wie es der Beschluss der Stadtvertretung vorsieht“, so Möller abschließend.