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26. November 2010

Bürgermeister Schönfeld lässt Jugend in der Kälte stehen

Zur heutigen Demonstration für den Erhalt des selbstverwalteten Jugendzentrums Hotel am Kalkberg (HaK) in Bad Segeberg erklärt Christian Möller für den Ortsverband der LINKEN:

„Seit der letzten Demonstration im Januar 2009 hat sich nicht viel verändert. Das liegt jedoch nicht, wie oft behauptet, an der angeblichen Unfähigkeit der Jugendlichen, sondern vielmehr an der Blockadehaltung der Stadtfraktionen und des Bürgermeisters. Bis heute ist kein alternativer Standort gefunden worden und es wurde schnell klar, dass die meisten Fraktionen an einer Vertragsverlängerung, die der Beschluss der Stadtvertretung vorsieht, gar nicht interessiert sind. Stattdessen sieht man einer Schließung des HaKs zum Jahresende inzwischen mit Gelassenheit – in einigen Fällen sogar mit offener Schadenfreude – entgegen. Wir begrüßen jedoch, dass zumindest Teile der Segeberger SPD die Möglichkeit einer Vertragsverlängerung nicht ganz ausschließen. Ob sie diese Position gegenüber ‚ihrem' Bürgermeister auch konsequent durchsetzen können, ist dabei eine andere Frage.“

 „Wenn Herr Schönfeld nun erklärt, dass die Jugendlichen „bei jeder Gelegenheit in die Stadtkasse greifen“ (SZ vom 26.11.10) würden, so ist dies eine absolute Frechheit. Man kann dem HaK nicht zuerst mit einem willkürlichen Veranstaltungsverbot die finanzielle Existenzgrundlage entziehen und sich dann darüber beklagen, dass die Stadt für die Energiekosten aufkommen muss. Stattdessen investiert man lieber 40.000 Euro in den Abriss des Gebäudes, das ist doch absurd!“, empört sich Möller.

„Deutlich ist doch vielmehr, dass eine autonome Jugendkultur nicht in das bürgerliche Weltbild vieler StadtpolitikerInnen passt und das HaK einzig als unbequemer Stör- und Kostenfaktor betrachtet wird. Wenn Herr Schönfeld nun ankündigt, zusätzlich noch die Energieverträge für das HaK kündigen zu wollen, lässt er die engagierten Jugendlichen buchstäblich in der Kälte stehen.“

Trotz eisiger Temperaturen werden Jugendliche und Erwachsene heute gleichermaßen auf die Straße gehen, um ihren Widerstand gegen eine jugendfeindliche Politik zu zeigen, die auch vor einem Abriss der Skaterbahn in Bad Segeberg nicht Halt machte.