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28. Juni 2012 Danny Blechschmidt

10 Jahre Amoklauf in Erfurt, nun fragt DIE LINKE, was hat unsere Stadt daraus gelernt?

Bild: ASK - wikipedia.org

Die Erfurter Domstufen zwei Tage nach der Gedenkfeier für die Opfer des Amoklaufes im Gutenberg-Gymnasium - Bild: ASK - wikipedia.org

Im April 2002 verübte ein EX-Schüler am Gutenberg-Gymnasium ein Blutbad, indem er 16 Menschen erschoss und sich selbst tötete. Eine NDR Info Umfrage ergab, dass viele Schulen in Schleswig-Holstein nicht ausreichend vor Amokläufen geschützt sind. Etwa170 Mal gab es, nach Angaben der Innenminister, im vergangenen Jahr Amokalarm an Schulen in Norddeutschland – fast an jedem Schultag einen. 2011 gab es in Schleswig-Holstein 15 Amokdrohungen, darunter eine im Jahr 2009 im Schulzentrum am Lakweg in Kaltenkirchen.

In Schleswig-Holstein haben alle 220 befragten Schulen laut NDR Info abschließbare Türen, aber wie sieht es aus mit Lautersprecheranlagen, sichtbare Markierungen der Räume, Notfallpläne die verpflichtend vorgeschrieben sind, Krisenteams und spezielle Klingeltöne? Wenn diese Vorkehrungen für unsere Kinder in den Schulen nicht getroffen worden sind, dann sind die Flure voll mit Menschen und es besteht das Risiko, dass mehr passieren kann. Seit dem Amoklauf von Winnenden sind allein in Baden-Württemberg rund 120000 Waffen zurückgegeben wurden. Das entspricht gerade mal etwas mehr als 10 % der 2009 im Land noch rund 900000 registrierten Waffen.

Wie die Small Arms Survey 2003 berichtet, besitzen 17 von 100 Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten Waffen. In Deutschland haben demnach 30 von 100 Menschen eine nicht registrierte Schusswaffe. Nach Angaben der Polizei sind 10 Mio. Waffen im Privatbesitz, und nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei nimmt der Missbrauch seit Jahren zu.

Die Schulaufsicht des Landes Schleswig-Holstein liegt einerseits beim Bildungsministerium, anderseits bei den Schulräten in den Schulämtern der Kreise und kreisfreien Städte. Nun müssen sich unser Bundesland bzw. auch die Landrätin und unser Bürgermeister Hanno Krause fragen, ob alles für die Sicherheit unserer Kinder an den Schulen getan wurde. Oder müssen vielleicht noch einige Anstrengungen zum Schutz der Kinder unternommen werden?

Danny Blechschmidt, Sprecher des OV DIE LINKE, fordert den Bürgermeister auf, mehr Transparenz zu zeigen, indem die  Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt darüber informiert werden, was bisher zum Schutz unserer Kinder an den Schulen getan wurde, damit sich ein Amoklauf, wie er sich  in Erfurt und Winnenden ereignet hat, nicht an unseren Schulen wiederholt. Zudem fordern wir den Bürgermeister auf, zu prüfen, inwiefern sich Kindertagesstätten vor solchen Gewalttaten schützen lassen.

Danny Blechschmidt
OV DIE LINKE Kaltenkirchen