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29. März 2013 Heinz-Michael Kittler

Linke Kreistagsfraktion auf Gedenkstättentagung

Museum Cap Arcona Neustadt/Holstein: Ausstellung zum Untergang der KZ-Häftlings-Flotte in der Neustädter Bucht am 3. Mai 1945.

Anläßlich ihrer Aktivitäten um die Entnazifizierungsaktion der Portraitgalerie im Segeberger Kreistag, wo verblichene Nazi-Landräte immer noch dreist von den Wänden grinsen, (s. Vorbericht) wollte es DIE LINKE Fraktion genauer wissen und entsandte ihren Vorsitzenden, Heinz-Michael Kittler zur 8. Landesgedenkstätten-tagung in Schleswig-Holstein, die am letzten Wochenende in der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte Malente-Gremsmühlen stattfand.

Die Erinnerung des Nationalsozialismus ist mit heftigen Debatten und  Ausein-andersetzungen, mit Brüchen und Umbrüchen, mit der Neuschreibung von Geschichte verbunden. Und sie ist selbst Geschichte geworden. Die Tagung wollte diese Entwicklung am Beispiel Schleswig-Holsteins nachvollziehen. Die Gedenkstätten im Land zeugen davon, dass Schleswig-Holstein im geschichtspolitischen Diskurs der Republik zwei Jahrzehnte zurück liegt.

Thematisiert werden sollte auch, wie unterschiedliche Generationen mit ihren jeweils eigenen Erfahrungshintergründen Erinnerung und Gedenken organisieren und gestalten. Dazu sind zum einen AkteurInnen der schleswig-holsteinischen Gedenkstättenlandschaft zu Wort gekommen um über ihre Erfahrungen, Erfolge und auch Schwierigkeiten zu berichten. Zum anderen wurde exemplarisch die Landeshauptstadt in den Blick genommen, deren mangelhafte Thematisierung der eigenen NS-Vergangenheit einzigartig in der Bundesrepublik ist. Wie in den Vorjahren wollte die Tagung ein Forum zum Austausch zwischen AkteurInnen und WissenschaftlerInnen sowie zwischen Politik und Verbänden sein.

Nach Meinung unseres Fraktionsvorsitzenden ist das alles gut gelungen. Besonders die hochkarätige Besetzung der Podien aus Fachhistorikern, Gedenkstättenleitungen und Engagierten bis hin zu der Ministerin des Landes Schleswig Holstein für Justiz, Kultur und Europa haben einen tiefen Einblick in die Gedenklandschaft um die NS-Gewaltherrschaft vermittelt und machen allen Engagierten um dieses Thema Mut, in ihren Aktivitäten nicht nachzulassen.

Ein ausführlicher Bericht von dieser Tagung siehe unten.